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Florian Ridder ist für uns ein "Glücksgriff“

Von der Werkstatt für behinderte Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt: Junger Mann arbeitet als Angestellter im Bedachungsfachhandel – LWL unterstützt

Münster (lwl). Seit rund eineinhalb Jahren ist Florian Ridder Beschäftigter bei der DEG Dach-Fassade-Holz eG am Standort Münster. Als Helfer im Holzlager kommissioniert der 26-Jährige mithilfe eines Hochregalstaplers die Kundenware und sichert sie für den Transport. Ridders Weg führte – wie bei vielen Menschen mit Behinderung – nach dem Besuch der Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung zunächst in die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) und nicht direkt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Heute ist er stolz, dass ihm das gelungen ist, was in anderen Fällen nicht selbstverständlich ist. Auf seinem Weg erhielt er viel Unterstützung, unter anderem vom LWL.

DEG-Niederlassungsleiter Marco Klaßen ist voll des Lobes für sein Teammitglied: „Florian Ridder hat einen starken Willen, ist verlässlich und kann nicht zuletzt durch seine körperliche Kraft viel kompensieren.“ Nach seiner Einschätzung bietet die Einstellung von Menschen mit Behinderung viel Potenzial für alle Beteiligten. „Die Einstellung von Florian Ridder war für uns ein Glücksgriff“, so Klaßen.


Mehrere Schritte bis zur Anstellung: Vom Gabelstaplerführerschein bis zum LWL-Budget für Arbeit

Neben dem Unternehmen haben auch viele weitere Akteur:innen Anteil an Florian Ridders Anstellung: Durch die Hilfe der WfbM in Trägerschaft der Alexianer Werkstätten GmbH in Münster konnte er den Gabelstaplerführerschein erwerben und sich so für den allgemeinen Arbeitsmarkt weiter qualifizieren. Die erste Kontaktaufnahme zur DEG übernahm die Mutter des jungen Arbeitnehmers, Heike Wedi, die in einer benachbarten Firma angestellt war und ihren Sohn anfangs auch beim Weg zum Arbeitsplatz begleiten konnte. Florian Ridder absolvierte bei der DEG zunächst ein mehrwöchiges Praktikum auf das im Februar 2021 die Einrichtung eines sogenannten betriebsintegrierten Arbeitsplatzes und schließlich im April 2022 die Anstellung folgte.

Renate Potts vom Integrationsfachdienst (IFD) in Münster beriet das Unternehmen zu Förderungsmöglichkeiten: So können Arbeitsverhältnisse wie das von Florian Ridder mit einem Lohnkostenzuschuss von mindestens 50 Prozent der Arbeitnehmer-Bruttokosten über das LWL-Budget für Arbeit unterstützt werden. Ebenso ist ein Jobcoaching am Arbeitsplatz möglich und der Technische Beratungsdienst des LWL kann für eine geeignete Ausstattung des Arbeitsplatzes hinzugezogen werden.

Neben der vielseitigen Hilfe hat Florian Ridder auch selbst mit seinem Fleiß und seiner anpackenden Art einen großen Anteil an seiner Festanstellung. Für den 26-Jährigen ist klar: „Ich bin im Betrieb angekommen und gehe auch nicht mehr weg.“